Mit zielgenauer „Planung“ bringt es die MeteoSchweiz zustande, den Radar Albis ausgerechnet in der Gewitter/Hagel Hauptsaison, Mai/Juni 2012, ausser Betrieb zu nehmen. Nur Juni/Juli wäre noch treffsicherer, aber das kann ja noch werden, sollte es Verzögerungen geben…
Bei der vorletzten Info der MeteoSchweiz war noch von April/Mai 2012 die Rede. Dies konnten wir hinnehmen, auch wenn im Mai bereits schwere Gewitterstürme auftreten können (Beispiel: 26. Mai 2009). Aber Mai/Juni, vielleicht sogar auch noch Juli (bei Verzögerungen), ist ein happiger Brocken. Die grösste Stärke des Albis-Radars ist die frühzeitige Erkennung von lokalen und plötzlich aufziehenden Unwettern. Die Gefährung bei Starkgewitter ist im Sommer aufgrund der zahlreichen Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen besonders hoch. Der Unterbruch bedeutet eine nicht hinnehmbare Einschränkung für die Unwettervorsorge. Der Radar La Dole und ausländische Geräte können den Albis Radar in der dicht bevölkerten Ostschweiz nicht ersetzen.
Aus diesen Gründen wäre eine Verschiebung des Unterbruchs in den ruhigeren Herbst bestimmt vorzuziehen. Wir haben diesen Vorschlag bei MeteoSchweiz hinterlegt, mit ungewissen Erfolgsaussichten. Selbstverständlich hoffen wir, dass sich die MeteoSchweiz dazu aufraffen kann, den Planungsfehler zugunsten einer sicheren Unwettervorsorge zu korrigieren.
Zitat aus Info-Mail der MeteoSchweiz von heute, 3.4.2012:
„Commissioning, offline testing, configuration and online testing of the new radar will start beginning of May. Starting from this moment operation of the old radar will not be possible any more. The new radar will start the operation at the beginning of July.“
Katastrophal – so etwas kann nur bei einer staatlichen Stelle vorkommen – die eingentlich niemandem Rechenschaft schuldig ist!
Falls dann doch etwas passieren sollte, so ist selbstverstänolich ein Anderer daran schuld – nicht aber diese miserable Planung!
Ueberlingen lässt grüssen!
Anbei auszugsweise der Link zur Antwort von Urs Germann, MeteoSchweiz zum umstrittenen Betriebsunterbruch des Albis-Radars.
ws
http://www.meteoradar.ch/forum/viewtopic.php?f=10&t=7460
Bei uns gibt es ganzjährig Niederschläge. Das Abschalten des Radars ist also jederzeit ungünstig. Ist eine etwas sehr gewitterzentristische Sichtweise, die hier vertreten wird. Im Winter würde man Schneefälle verpassen, in den Übergangsjahreszeiten Frontniederschläge und im Sommer Gewitter.
Die meisten Unfälle passieren doch in der warmen Jahreszeit durch Gewitter/Unwetter. Aus Sicherheitsgründen wäre es günstig, das Abschalten des Radars auf die meist ruhigen Herbstmonate zwischen Ende September bis November zu verschieben. Gerade bei Gewitterlagen ist es sehr wichtig, ein gutes Radar zu haben, welches die Gewitterzellen, also deren Zugbahn und Entwicklung zeitnah anzeigt. Und dieses Radar ist auch für den Laien eine sehr gute Hilfe, herannahede Gewitter rechtzeitig zu erkennen und Vorsichtsmassnahmen zu treffen. Bei den im Herbst vorwiegenden meist ruhigen Wetterlagen dagegen ist ein zeitnahes Radar weit weniger wichtig als zur Haupt-Gewittersaison.