Neuer Nebelmelder von meteoradar

Nebel bei der Talstation der Rinderbergbahn (Zweisimmen). Quelle: www.gstaad.ch

Ab sofort ist der neue Nebelmelder von meteoradar online! Als Datengrundlage dienen fast 300 Wetter-Webcambilder, welche auf camwetter.ch angezeigt werden. Die Bilder werden im 5-Minuten Takt analysiert, das Auftreten von Nebel wird dann tagsüber in den Zoom-Karten mit speziellen Nebelsymbolen angezeigt.

Zusätzlich wurde der Nebelmelder in folgende Produkte integriert:

– Anzeige als Nebelsymbol im bestehenden Produkt „Schnee & Eis“, welches neu in „Schnee-Eis-Nebel“ umbenannt wurde. Mit der Anzeige des Produktes stehen auch Direktlinks zu den Zoom-Karten bei camwetter.ch und zu den Temperatur-Höhenprofilen beim Donnerradar zur Verfügung. Beispiel siehe am Schluss des Artikels.

– Anzeige in den Temperatur-Höhenprofilen des Donnerradars/Winterradars, zur schnellen Erkennung der Höhenlage, insbesondere auch der Nebelobergrenze von Nebel- und Wolkenschichten. Beispiel siehe am Schluss des Artikels.

Wir sind überzeugt, dass diese Ergänzungen einen echten Mehrwert für die beiden bestehenden Produkte bieten, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Selbstverständlich kann die Nebelanzeige gelegentlich fehlerhaft sein. Da es sich um einen vollautomatischen Algorithmus handelt, können wir keine Haftung für die Korrektheit der angezeigten Information übernehmen. Wir werden in den kommenden Wochen Erfahrung sammeln und diese nutzen, um den Nebelmelder weiter zu verbessern.

Nebelanzeige im Temperatur-Höhenprofil, in einem Beispiel für die Region Voralpen-West. Quelle: meteoradar

Produkt Schnee-Eis-Nebel, Beispiel. Quelle: meteoradar

Verbesserte Messqualität des Albis-Radars

Die über 8 Bodenstationen gemittelten Tagessummen des Niederschlages, im Vergleich mit dem Albis Radar.

Nach dem Freischalten des neuen Albis-Radars ca. Mitte Juni 2012 wurde rasch klar, dass die vom neuen Radar angezeigte Regenintensität die effektiv am Boden registrierte Regenintensität markant unterschätzte. Dies wurde von diversen Anwendern bemängelt, unter anderem gab der Fehler Anlass zu einem kritischen Eintrag in diesem Wetterblog:
http://www.meteoradar.ch/wetterblog/2012/07/04/zeigt-der-neue-albis-radar-zu-wenig-niederschlag-an“
Die MeteoSchweiz reagierte am 18. Juli mit einer kurzen Mitteilung, in welcher über ein erstes „Tuning“ am Radar informiert wurde. Es wurde bei den nachfolgenden Niederschlägen rasch klar, dass der Fehler in der Tat auf ein unauffälliges Mass reduziert worden ist. Das Ende des meteorologischen Sommers 2012 (dieser dauert definitionsgemäss bis Ende August) nehmen wir zum Anlass für einen weiteren statistisch robusten Vergleich der Radarmessdaten mit den Daten von 8 Bodenstationen in der Umgebung des Albis-Radars. Die Auswertung belegt nun eine sehr gute Messqualität, was die Erfassung der Regenintensität durch den Albis-Radar angeht.

Die neue Auswertung folgt dem gleichen Schema, welches im oben zitierten Blog beschrieben wurde. Wir beschränken uns auf eine Auswhl von 10 Tagen (in der Periode 18.7. – 1.9.2012), an welchen flächige Niederschläge gegenüber lokal begrenzten Gewitterzellen dominieren. So können wir grobe Fehler bei der Zuordnung der Radarmessdaten zu den Werten der Bodenstationen vermeiden. Diese Fehler entstehen z.B. durch Windtransporte des Niederschlages, welche sich bei grossen kleinräumigen Variationen der Niederschlagsstärke besonders bemerkbar machen.

Die beigefügte Grafik zeigt die Resultate der Auswertung. Einige Auswertedaten sind in die Grafik eingefügt. Der Albis-Radar unterschätzt nun den effektiv gefallenen Niederschlag noch um etwa 15 Prozent. Die Verbesserung gegenüber der ursprünglichen Abweichung von mehr als 50 Prozent ist augenfällig. Der verbleibende Fehler ist im Rahmen des bei den anderen Radars festgestellten Fehlers (siehe den zitierten Blogeintrag). Es wäre vermessern, eine noch höhere Präzision zu fordern. Wir sind gespannt, wie stabil dieses Resultat in der Zukunft bleibt.

Die berechnete Korrelation zwischen den Radar- und Bodenwerten von 0.98 kann als geradezu hervorragend bezeichnet werden (der Idealwert wäre 1.0). Es ist anzumerken, dass die Korrelation auf einen Mittelwert der 8 Bodenstationen Bezug nimmt. Ein Blick auf die Daten der einzelnen Stationen zeigt naturgemäss grössere Schwankungen. Wir werden auf diese Schwankungen in einem weiteren Blog eingehen.

Wir sind sehr froh, dass die MeteoSchweiz den offensichtlichen Fehler des Albis-Radars rasch korrigiert hat. Nach wie vor unbefriedigend ist aus unserer Sicht die Radaranzeige im Bereich der Hagelstärke. Wir sind aber zuversichtlich, dass im Hinblick auf die nächste Sommersaison auch in diesem Bereich eine Verbesserung erzielt werden kann.