Fast könnte man die Texte der letzten zwei Wochen wiederholen, aber eben nur fast. Gleich bleibt das wetterbestimmende Hoch im Raum Britische Inseln, doch die Details machen ja bekanntlich die Musik, bzw. die Gewitter im Alpenraum. Erst zur Mitte der nächsten Woche scheint sich unser Dauerhoch verabschieden zu wollen, womit sich eine Umstellung der Grosswetterlage abzeichnet.
Vorerst verbleibt der Alpenraum jedoch noch in der feuchten Luft, die uns ein kleines Tief über Frankreich in den letzten Tagen beschert hat. Die vorübergehend etwas schwächere Bise vermag die Luft nur noch im äussersten Nordosten der Schweiz trocken zu halten. Ansonsten köchelt die feuchte Suppe am Freitag unter der Julisonne rasch hoch, Labilität ist durch ein schwaches Höhentief über Frankreich gegeben. Die Gewitter dürften recht verbreitet auftreten, also auch im Mittelland abgesehen von der oben erwähnten Ausnahme. Die Hauptgefahr geht von Überflutungen aus, da die Gewitter nach wie vor recht langsam von Ost nach West ziehen, die Luft aber extrem viel ausfällbares Wasser enthält.
Wie die obige Ensembles-Grafik zeigt, ist die Niederschlagswahrscheinlichkeit am Freitag am höchsten und nimmt dann von Tag zu Tag etwas ab. Dies, weil sich einerseits das Höhentief über Frankreich langsam auffüllt und damit stabilere Verhältnisse eintreten, andererseits weil aus Nordosten mit der Bise in den tiefen Luftschichten wieder trockenere Luft einfliesst. Am Samstag dürften noch einmal verbreitet Gewitter auftreten, am Sonntag und Montag werden sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder nur noch auf die Alpen beschränken. Am Dienstag und Mittwoch tendiert die Gewitterneigung selbst in den Alpen gegen null, dies trotz des Anstiegs der Tageshöchstwerte auf rund 30 Grad.
Am Donnerstag stellt sich die Wetterlage wahrscheinlich langsam um, viele Modelle deuten einen zunehmenden Einfluss des westeuropäischen Trogs an, was die Gewitterneigung wieder ansteigen lässt. Ob dies der Anfang vom Ende des nunmehr drei Wochen anhaltenden Hochdruckwetters bedeutet, wird sich allerdings noch zeigen müssen. Die Ensembles sowohl von EZ wie auch GFS signalisieren jedenfalls einen Trend zu wechselhafterem und kühlerem Westwindwetter zum Monatswechsel hin.