Neue Donnerradar App fürs iPhone

Anzeige einer starken Gewitterlage auf dem iPhone.

Anzeige einer starken Gewitterlage auf dem iPhone.

Gute Nachrichten für mobile User. Ab sofort steht die neue Donnerradar App für iPhone Geräte zur Verfügung. Die App ist kostenlos und kann auf dem eigenen iPhone als App-Symbol hinterlegt werden. Dazu muss die Webseite http://www.metradar.ch/app über den Pfeil-Button als „Home-Bildschirm“ mit einem Namen versehen und gespeichert werden.

Die App ist schnörkellos und kinderleicht zu bedienen. Sie zeigt den Donnerradar-Loop der Homepage www.metradar.ch optimiert auf die kleinere Bildschirmgrösse und optimiert für schnellen Download auch bei langsamem Datenempfang. Zusätzlich werden der tägliche Wetterbericht und ein Banner angezeigt. Alles andere wurde entfernt, um die Darstellung nicht zu überladen.

Eine Demo des „Look and Feel“ der App für eine starke Gewitterlage kann über die folgende Webseite aufgerufen werden: www.metradar.ch/appdemo.

Wir wünschen allen Usern viel Spass und gute und störungsfreie Anzeige. Sollten Fehler bei der Darstellung oder der Bedienung auftreten, sind wir für Rückmeldungen dankbar. Wir sind uns bewusst, dass, aufgrund der zahllosen Gerätetypen, Fehler auftreten können. Wir haben bislang keine Tests mit Android Geräten durchgeführt. Bei diesen werden möglicherweise gif-Animationen nicht korrekt dargestellt. Eine für Android-Geräte optimierte Version ist geplant.

Gewittervorschau 23.-29.08.2013

Auch Waschküchenwetter kann seinen Reiz haben

Auch Waschküchenwetter kann seinen Reiz haben

Das uns bevorstehende Muster könnte man als typische Aprilwetterlage bezeichnen. Eigentlich stimmt alles: Der Sonnenstand (entspricht derzeit jenem von Mitte April) wie auch die stetig vom Nordmeer Richtung Alpen abtropfenden Tröglein. Einzig die Höhenkaltluft weist zum Ende des Sommers ungefähr 10 Grad mehr auf als im April, was aber in Bezug auf die Labilität durch die höhere Boden- und Wassertemperatur teilweise ausgeglichen wird. Statt Schnee- und Graupelschauer sind somit niederschlagsintensive Schauer und Gewitter zu erwarten.

Heute Freitag zieht ein erster schwacher Randtrog über die Alpen hinweg ostwärts. Das Timing ist im Tagesgang für Gewitterentwicklungen ungünstig, am Nachmittag und Abend befindet sich der Trog bereits so weit im Osten, dass sich lokale Schauer und Gewitter auf die Ost- und Südalpen konzentrieren. Allenfalls können in der west-nordwestlichen Höhenströmung Entwicklungen vom Schwarzwald in Richtung Nordostschweiz ziehen, allzu stark dürften diese aber nicht ausfallen.

Am Samstag beschäftigt uns die markante Kaltfront eines Tiefs mit Zentrum über den Benelux-Ländern. Der Vormittag dürfte noch weitgehend sonnig werden, sodass sich die Luft noch mal auf sommerliche Werte erwärmen kann, besonders in der Ostschweiz. Um die Mittagszeit erreicht die Kaltfront den Jura und zieht in der Folge wahrscheinlich recht zügig über die Schweiz hinweg nach Osten. Dabei können kräftige Gewitter mit Sturmböen auftreten und hohe Regenmengen in sehr kurzer Zeit sind wahrscheinlich, während die Hagelgefahr zumindest was grössere Kaliber betrifft eher geringer einzustufen ist. Im Mittelland wird sich die Lage wahrscheinlich zum Abend hin rasch beruhigen, besonders am östlichen Alpennordhang ist aber noch länger mit teils intensivem Regen zu rechnen.

Ab Sonntag beginnt der Eiertanz mit einem Höhentief ziemlich genau über der Schweiz und mehreren Bodentiefs, welche den Kaltlufttropfen im Gegenuhrzeigersinn umkreisen:

Boden- und Höhendruckkarte für Sonntagmittag

Boden- und Höhendruckkarte für Sonntagmittag

Diese Konstellation macht eine genaue Prognose bezüglich Schwerpunkt der Schauertätigkeit und zeitlichen Abläufen nahezu unmöglich. Klar ist: Der Kaltlufttropfen dürfte sich bis Dienstag nur unwesentlich verlagern und somit für sehr unbeständiges Schauerwetter besorgt sein. Je nach Länge der Sonnenfenster tagsüber kann es dabei auch zu Gewittern kommen. Abends und nachts dürfte es jeweils deutlich ruhiger werden.

Wie geht es zur Wochenmitte weiter? Das Zünglein an der Waage spielt eine Schwachstelle in der Hochdruckbrücke, die sich von den Azoren über die Britischen Inseln bis nach Nordrussland erstreckt. Bleibt diese Schwachstelle bestehen, kann wie bei einem undichten Wasserhahn immer wieder Höhenkaltluft in Richtung Alpen abtropfen. Einzelne Modelle haben den Klempner bestellt und lassen den  tropfenden Hahn abdichten, das derzeit wahrscheinlichere Szenario geht aber von einem weiteren Abtropfen am Mittwoch und dann wieder zum Wochenende aus. Hier gibt es aber ebenfalls noch mehrere Möglichkeiten, je nachdem ob sich die Schwachstelle noch etwas nach Osten verlagert oder in der für uns ungünstigen Position über der Nordsee verbleibt.

Mögliche Grosswetterlage am Mittwoch, markiert ist die wahrscheinliche Zugrichtung weiterer Kaltlufttropfen durch die Schwachstelle in der Hochdruckbrücke

Mögliche Grosswetterlage am Mittwoch, markiert ist die wahrscheinliche Zugrichtung weiterer Kaltlufttropfen durch die Schwachstelle in der Hochdruckbrücke

Gewittervorschau 16. – 22.08.2013

Fotogene nachtgewitter waren diesen Sommer dünn gesät. Sammelfoto einer Reihe von Blitzen über Muri AG, 09.07.2013. Foto: Willi Schmid

Fotogene Nachtgewitter waren diesen Sommer dünn gesät. Sammelfoto einer Reihe von Blitzen über Muri AG, 09.07.2013. Fotos: Willi Schmid

Das Ende der wunderschönen, wolkenlosen und angenehm warmen Spätsommertage ist in Sicht. Ab heute Abend greift die atlantische Westwinddrift wieder weiter nach Süden aus und wird uns mit einer Reihe von wenig aktiven Wellenstörungen beglücken. Der Witterungscharakter bleibt bis inklusive Sonntag freundlich und mässig warm. Allerdings werden variable Wolkenfelder immer wieder die Sonne verdecken, und gelegentlich sind einige Regenspritzer, vielleicht sogar das eine oder andere kleine Gewitter, nicht ausgeschlossen.

Das heute noch wetterbestimmende Hoch zieht langsam nach Osten ab. Damit verflacht sich die Druckverteilung. Für starke Gewitterentwicklungen fehlt aber der über Westeuropa weit nach Süden ausgreifende Höhentrog. Dieser Trog führt normalerweise zur Zufuhr von Bodenfeuchte aus dem westlichen Mittelmeerraum, welche dann die Gewitterentwicklung begünstigt. Zudem nimmt nun die Sonneneinstrahlung von Tag zu Tag ab, und damit verliert auch der thermische Gewitterauslöser an Kraft. In der westlichen, an Stärke allmählich zunehmenden Höhenströmung sind mehrere Wellenstörungen eingelagert, welche temporär für günstige Hebungsverhältnisse sorgen. Für Gewitter braucht es bei dieser Konstellation ein optimales Timing, da diese Wellenstörungen immer auch von Wolkenfeldern begleitet sind, welche die Sonne abdecken. Ideal wäre eine ungestörte Sonneneinstrahlung tagsüber, kombiniert mit dem Durchzug eines Hebungsgebietes am späten Nachmittag und Abend.

Diese Konstellation ist heute Freitag noch am klarsten gegeben. Einzelne Gewitter sind somit am späten Nachmittag und am Abend in den Bergen nicht ausgeschlossen. Weitere Wellenstörungen folgen am Samstag (siehe Prognosekarte GFS am Artikelende) und am Sonntag, leider vorwiegend tagsüber. Damit dürfte betr. Gewitter nicht viel passieren. Überraschungen sind nicht ausgeschlossen, so möglicherweise morgen Nachmittag ganz im Osten, und dann auch am Sonntagabend, falls tagsüber die Sonne nochmals gut einheizen kann. Der Sonntagabend wäre nicht uninteressant, weil die Höhenströmung zunimmt und damit auch die Scherbedingungen für rotierende Gewitterzellen besser werden. Am Montag rückt die Kaltfront ebenfalls zu ungünstiger Tageszeit an, vielleicht reicht es für den einen oder anderen elektrischen Kaltluftschauer auf der Rückseite der Kaltfront.

Mit der Kaltfront wird ein Schwall kühlerer Atlantikluft unser Land aus Nordwesten überschwemmen und damit wohl die erste herbstlich anmutende Witterungsperiode einleiten. Diese kühlere Luft gerät zwar rasch wieder unter Hochdruckeinfluss, das Hochzentrum scheint aber längere Zeit über der Nordsee steckenzubleiben. Damit ist Bise angesagt, und beim aktuell sinkenden Sonnenstand bedeutet dies eine Zunahme der ach so sattsam bekannten langweilig-grauen Hochnebelfelder, die Killer der Sonnenwärme schlechthin. Für Gewitter ist da kein Platz mehr in Sicht, damit könnte diese Vorschau auch die letzte des aktuellen Sommers werden.

Vorherswagekarte des GFS-Modells, Vorticityadvektion 300 hPa. Quelle: wetter3.de

Vorherswagekarte des GFS-Modells, Vorticityadvektion 300 hPa. Quelle: wetter3.de

Gewittervorschau 09.-15.08.2013

Wohl noch nicht ganz das Schlussbouquet der Saison: Gewitter über Bern-Wittigkofen, 07.08.2013 00:50 MESZ

Wohl noch nicht ganz das Schlussbouquet der Saison: Gewitter über Bern-Wittigkofen, 07.08.2013 00:50 MESZ

Nicht untypisch für Mitte August stellt die Grosswetterlage auf West um und beendet damit den Hochsommer. Die Hitze zieht sich nach Südeuropa zurück, bei uns machen sich gemässigte Spätsommertemperaturen breit. Grundsätzlich ist die Westlage durch den Ausläufer des Azorenhochs bis zu den Alpen antizyklonal geprägt, vorübergehende Schwächeanfälle des Hochs erlauben aber gelegentlich den Vorstoss kühlerer Atlantikluft zu den Alpen.

Auf der Rückseite der Kaltfront können sich am Freitagnachmittag noch einige gewittrige Schauer bilden, vornehmlich in Juranähe und in der Nordschweiz. Die Trogachse mit der Höhenkaltluft liegt genau über der Schweiz, am Boden stabilisiert aber bereits das aus Westen vorstossende Hoch, sodass sich die Lage am Abend zunehmend beruhigt.

Das Wochenende verspricht ruhiges und zunehmend sonniges Wetter, die Temperaturen steigen wieder in den sommerlichen Bereich. Gewitter sind an beiden Tagen keine zu erwarten.

Am Montag stösst so eine wie eingangs erwähnte Kaltfront von Nordwesten nach Mitteleuropa vor. Auf dem Weg über das flache Binnenland zunächst nur schwach aktiv, wird sie durch die Hebung an den Alpen aktiviert. Die Luftmasse ist zwar nicht mehr so energiereich wie noch vor einer Woche, doch die Labilitäts- und Hebungswerte sind beachtlich:

Labilitäts- und Hebungswerte sind am Montagabend sehr hoch

Labilitäts (grün)- und Hebungswerte (gelb-rot) sind am Montagabend an der Alpennordseite sehr hoch

Für die Auslöse von Gewittern auf breiter Front ist die Konstellation ideal: Höhenkaltluft und Bodenfront treffen wie noch selten in dieser Saison fast zeitgleich bei uns ein, zudem erfolgt die Annäherung der Front aus Nordwesten parallel zum Alpenhindernis, wodurch die vorderseitig vorhandene Warmluft zwischen Front und Alpen zum Aufsteigen gezwungen wird. Heftige Entwicklungen sind auch aufgrund der Windscherung (bodennah auf West bis Nordwest drehend, in der Höhe starker Südwestwind) durchaus möglich, die Lage gilt es jedenfalls zeitnah genau im Auge zu behalten.

Höhentrog und -kaltluft erreichen die Schweiz Montagnacht

Höhentrog und -kaltluft erreichen die Schweiz Montagnacht

In der kühleren Luft und wieder erstarkendem Hoch bleibt es am Dienstag und Mittwoch ruhig. Am Donnerstag erwärmt sich die Luft wieder so weit, dass vor allem in den Bergen das Risiko für lokale Gewitter im Tagesgang leicht ansteigt.

Gewittervorschau 02.-08.08.2013

Aufziehendes Hagelgewitter südlich von Bern am 28.07.2013, 19:07 Uhr

Aufziehendes Hagelgewitter südlich von Bern am 28.07.2013, 19:07 Uhr

Die diesjährige Gewittersaison scheint in den nächsten Tagen ihren Höhepunkt zu erreichen. Das Zusammenspiel von sehr heisser Luft aus dem Raum Nordafrika und Spanien sowie die Annäherung eines neuen westeuropäischen Troges erzeugt eine delikate Mischung. Leider sind solche Wetterlagen immer mit vielen Überraschungen gespickt, sodass ein genauer Ablauf kaum vorhergesagt werden kann.

Heute Freitag bleibt der Hochdruckkeil über Mitteleuropa für uns noch wetterbestimmend. Zudem ist die Luft sehr trocken, was keine Gewitterbildung zulässt. Bereits Samstag früh erreicht uns aber von Frankreich her eine schwache Konvergenzzone. Deren Wetteraktivität wird von den meisten Modellen als sehr schwach eingestuft, in der sehr energiereichen Luft sind Überraschungen jedoch nicht gänzlich auszuschliessen. Als ziemlich sicher kann jedoch gelten, dass diese Konvergenzzone in der zweiten Tageshälfte von den Zentralalpen bis in die Ostschweiz einige Gewitter auslösen wird. Das Ausmass und die Verbreitung sowie deren Heftigkeit ist aber noch nicht absehbar.

Am Sonntag befindet sich die Schweiz unter einer schleifenden Kaltfront. Die Kaltluft kommt sehr seicht aus Westen rein, was sich in der Nacht auf Sonntag mit teils kräftig auffrischendem Wind bemerkbar macht. In der Höhe bleibt uns die sehr warme Luft in einer anhaltenden Südwestströmung erhalten. Der Stabilisierung der Luftschichtung durch die bodennah kühlere Luft wirken mehrere Randtröge und Konvergenzen entgegen, wodurch es im Tagesverlauf immer wieder zu Gewitterbildungen kommen kann. Unwetterartige Entwicklungen dürften sich eher auf die Ostschweiz konzentrieren, da sich aus Westen rückseitig der Kaltfront bereits wieder steigender Luftdruck durchsetzt. Die nachfolgende Karte zeigt ein regelrechtes Chaos im Windfeld auf rund 1500 m Höhe: Wo und wann genau sich also Randtröge und Konvergenzen einfinden und die Gewittertätigkeit antreiben werden, ist so gut wie unprognostizierbar.

Prognostiziertes Windfeld in rund 1500 m am Sonntag, 4. August 2013

Prognostiziertes Windfeld in rund 1500 m am Sonntag, 4. August 2013

Am Montag wirkt der sich noch mal regenerierende Höhenkeil stabilisierend auf unser Wetter, die Gewitterneigung beschränkt sich weitgehend auf die Alpen. Bereits am Dienstag nähert sich aber aus Westen die nächste Kaltfront. Ab Dienstagabend bis Donnerstag nimmt die Gewittergefahr daher wieder zu. Die Modelle sind sich über das Verhalten der Front aber bei weitem noch nicht einig: Von einem raschen Durchgang im Lauf des Mittwochs über einer während zwei Tagen verwellenden Front bis hin zu einer Abtropfung des Trogs ins Mittelmeer mit der damit verbundenen Rückläufigkeit der Front ist im Moment noch die gesamte Palette vorhanden. Generell kann man aber davon ausgehen, dass es zur Wochenmitte zunehmend schwül und gewittrig wird.