Gewittervorschau 16. – 22.08.2013

Fotogene nachtgewitter waren diesen Sommer dünn gesät. Sammelfoto einer Reihe von Blitzen über Muri AG, 09.07.2013. Foto: Willi Schmid

Fotogene Nachtgewitter waren diesen Sommer dünn gesät. Sammelfoto einer Reihe von Blitzen über Muri AG, 09.07.2013. Fotos: Willi Schmid

Das Ende der wunderschönen, wolkenlosen und angenehm warmen Spätsommertage ist in Sicht. Ab heute Abend greift die atlantische Westwinddrift wieder weiter nach Süden aus und wird uns mit einer Reihe von wenig aktiven Wellenstörungen beglücken. Der Witterungscharakter bleibt bis inklusive Sonntag freundlich und mässig warm. Allerdings werden variable Wolkenfelder immer wieder die Sonne verdecken, und gelegentlich sind einige Regenspritzer, vielleicht sogar das eine oder andere kleine Gewitter, nicht ausgeschlossen.

Das heute noch wetterbestimmende Hoch zieht langsam nach Osten ab. Damit verflacht sich die Druckverteilung. Für starke Gewitterentwicklungen fehlt aber der über Westeuropa weit nach Süden ausgreifende Höhentrog. Dieser Trog führt normalerweise zur Zufuhr von Bodenfeuchte aus dem westlichen Mittelmeerraum, welche dann die Gewitterentwicklung begünstigt. Zudem nimmt nun die Sonneneinstrahlung von Tag zu Tag ab, und damit verliert auch der thermische Gewitterauslöser an Kraft. In der westlichen, an Stärke allmählich zunehmenden Höhenströmung sind mehrere Wellenstörungen eingelagert, welche temporär für günstige Hebungsverhältnisse sorgen. Für Gewitter braucht es bei dieser Konstellation ein optimales Timing, da diese Wellenstörungen immer auch von Wolkenfeldern begleitet sind, welche die Sonne abdecken. Ideal wäre eine ungestörte Sonneneinstrahlung tagsüber, kombiniert mit dem Durchzug eines Hebungsgebietes am späten Nachmittag und Abend.

Diese Konstellation ist heute Freitag noch am klarsten gegeben. Einzelne Gewitter sind somit am späten Nachmittag und am Abend in den Bergen nicht ausgeschlossen. Weitere Wellenstörungen folgen am Samstag (siehe Prognosekarte GFS am Artikelende) und am Sonntag, leider vorwiegend tagsüber. Damit dürfte betr. Gewitter nicht viel passieren. Überraschungen sind nicht ausgeschlossen, so möglicherweise morgen Nachmittag ganz im Osten, und dann auch am Sonntagabend, falls tagsüber die Sonne nochmals gut einheizen kann. Der Sonntagabend wäre nicht uninteressant, weil die Höhenströmung zunimmt und damit auch die Scherbedingungen für rotierende Gewitterzellen besser werden. Am Montag rückt die Kaltfront ebenfalls zu ungünstiger Tageszeit an, vielleicht reicht es für den einen oder anderen elektrischen Kaltluftschauer auf der Rückseite der Kaltfront.

Mit der Kaltfront wird ein Schwall kühlerer Atlantikluft unser Land aus Nordwesten überschwemmen und damit wohl die erste herbstlich anmutende Witterungsperiode einleiten. Diese kühlere Luft gerät zwar rasch wieder unter Hochdruckeinfluss, das Hochzentrum scheint aber längere Zeit über der Nordsee steckenzubleiben. Damit ist Bise angesagt, und beim aktuell sinkenden Sonnenstand bedeutet dies eine Zunahme der ach so sattsam bekannten langweilig-grauen Hochnebelfelder, die Killer der Sonnenwärme schlechthin. Für Gewitter ist da kein Platz mehr in Sicht, damit könnte diese Vorschau auch die letzte des aktuellen Sommers werden.

Vorherswagekarte des GFS-Modells, Vorticityadvektion 300 hPa. Quelle: wetter3.de

Vorherswagekarte des GFS-Modells, Vorticityadvektion 300 hPa. Quelle: wetter3.de

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