Nach einer turbulenten Woche in einer energiereichen Luftmasse kehrt nun wieder Ruhe ein. Nicht untypisch für den Juni folgt auf eine Südlage das Gegenteil: Eher kühle und trockene Luft gelangt aus Norden in unser Land. Damit wird die Gewitterneigung stark unterdrückt, einzig die Kaltfront am Samstag und eventuell ein Einschub etwas feuchterer und wärmerer Luft zur Wochenmitte könnten für etwas Spannung sorgen.
Am Samstag befindet sich die tropische Luftmasse, welche für die zahlreichen und teils heftigen Gewitter in dieser Woche verantwortlich war, bereits südlich der Alpen. Sie wurde am Freitagabend von einer mässig warmen und feuchten Luftmasse verdrängt, die nun wiederum durch ebenso kühle, aber trockenere Polarluft ersetzt wird. Dieser Verdrängungsprozess zwingt die im Mittelland liegende Luft an den Voralpen zum Aufsteigen und produziert noch mal einige Schauer und Gewitter, das Unwetterpotenzial der vergangenen Tage wird jedoch nicht mehr erreicht.
Ab Sonntag gerät diese Polarluft unter den Einfluss eines Hochs bei den Britischen Inseln, weitere trockene Luft wird mit der Bise ins Land geführt. Einzig inneralpin und auf der Alpensüdseite können sich dank eines Italientiefs Reste der feuchten Warmluft halten und regnen sich aus, mitunter örtlich gewittrig verstärkt.
Am Dienstag und Mittwoch kommt es auf die Lage des Hochs an, ob die Strömung vorübergehend auf Ost dreht und sich wieder feuchtere Luft in den nördlichen Alpenraum schleichen kann. Sie kann das Risiko für Schauer und Gewitter wieder anheben, in der nur mässig warmen Luft sind allerdings keine spektakulären oder gar gefährliche Entwicklungen zu erwarten.
Die weitere Lage ab Donnerstag ist noch unsicher, der Trend geht aber mehrheitlich in Richtung einer kühlen Nordwestlage. Sie kann allenfalls Kaltluftschauer bringen, sommerlich fühlt sich das jedoch nicht an. Eine weitere Hitzewelle mit hohem Gewitterpotenzial ist vorerst nicht in Sicht.
Zum Schluss noch ein Rückblick auf die Lage am Donnerstag, 12.06.2014 mit der chaotischen Entwicklung im Schnelldurchlauf:
Erkennbar ist die zunächst generelle Verlagerung von WNW nach ESE mit der Höhenströmung in ca. 5000 m Höhe. Sobald die Voralpengewitter Überhand nehmen, wird die Entwicklung in der West- und Nordschweiz unterdrückt (Subsidenzzonen). Das bodennahe Ausfliessen der durch die Gewitter ausgekühlten Luft von den Voralpen weg ins Mittelland sorgt dann dort durch das Anheben noch „unverbrauchter“ schwüler Luft für gewaltige Neuentwicklungen (Emmental-Olten-Basebiet und Zürich/Winterthur bis St. Gallen).