Wetterblog

Themenschwerpunkt des neuen Wetterblogs von meteoradar ist der Radarblick auf das aktuelle Wetter. Wir möchten die User von Radar- und Blitzkarten bei deren Interpretation unterstützen. Zu bestehenden Beobachtungen, Vorhersagen und Warnungen werden in loser Folge vertiefende Erklärungen und Link-Hinweise auf externe Informationsquellen gegeben. Selbstverständlich finden auch im Nachhinein Analysen von besonderen Wetterereignissen ihren Platz.

Es ist uns ein Anliegen, bei den Lesern des Wetterblogs einen Lerneffekt auszulösen, und auf diese Weise zu einem bewussteren Umgang mit kurzzeitigen Wettergefahren wie Gewitter, Sturm, Sturzfluten, Hagel im Sommer, oder Glättegefahr im Winter beizutragen.

Der Wetterblog wird in Zusammenarbeit mit fotometeo Muriset betrieben.

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Warum Frühlingsversprechen oft enttäuscht werden

Tageshöchsttemperatur am 04.03.2013, Quelle: http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/test/public/

Tageshöchsttemperatur am 04.03.2013, Quelle: http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/test/public/

In den vergangenen Tagen war es wieder häufiger ein Thema: Die in den Prognosen versprochenen Frühlingstemperaturen werden häufig bei weitem nicht oder erst deutlich verzögert erreicht. Die fürs Mittelland prognostizierten Tageshöchstwerte von 15 Grad werden oft nur knapp zweistellig – wenn überhaupt. Prognosen müssen immer wieder nach unten korrigiert werden. Nicht wenige fragen sich durchaus begründet, was mit den Wetterfröschen los ist.

Auch bei Tauwetterphasen im Winter ist die Diskussion um zu hohe Temperaturprognosen immer wieder entbrannt. Viele Wetterberichte versprechen mittelfristig flächendeckend milde Temperaturen, die dann meist nur an exponierten oder von Föhneffekten begünstigten Lagen erreicht werden. Die Bevölkerung in den Ballungsgebieten merkt davon aber nur selten etwas und ist zu Recht enttäuscht. Wie kann es immer wieder zu solchen Fehlprognosen kommen?

Zunächst muss auf die Gründe eingegangen werden, warum die Temperatur in den Niederungen trotz markanter Erwärmung in der Höhe nur sehr zögerlich ansteigt:

  1. Kaltluft ist dichter und schwerer als Warmluft und sammelt sich daher in Tälern, Mulden und Becken. Erwärmung in der Höhe bei Hochdrucklagen führt daher im Winterhalbjahr in der Regel zu einer Temperaturinversion, es bleiben Kaltluftseen liegen. An der Grenze zwischen warmer Luft in der Höhe und Kaltluft am Boden bildet sich Hochnebel, der die Sonneneinstrahlung stark einschränkt und die Erwärmung des Bodens verzögert. Das Schweizer Mittelland zwischen Jura und Alpen bildet einen solchen Kaltluftsee und ist daher besonders anfällig.
  2. Weiter spielt die Trägheit der Luft, Energie aufzunehmen, eine wichtige Rolle. Die Sonne erwärmt nämlich nicht die Luft direkt, sondern gibt die Energie in erster Linie an den Boden ab, welcher wiederum von unten die Luft erwärmt. Wird die Sonneneinstrahlung durch Wolken oder Nebel verringert, kann sich der Boden nur langsam erwärmen. Weiter ist die Bodenbeschaffenheit massgebend: Dunkle und trockene Flächen erwärmen sich rascher als helle und nasse. Schnee und Wasser reflektieren das Sonnenlicht (Albedo), ein Grossteil der Energie wird ins Weltall zurückgeworfen.
  3. Schmelz- und Verdunstungsprozesse entziehen der Umgebungsluft Energie. Wo Schnee liegt und erst geschmolzen werden muss, wo gefrorene Böden und Gewässer auftauen müssen und wo nasse Böden erst getrocknet werden müssen, wird die Energieabgabe vom Boden an die Luft stark verringert. Wenn die Luft über dem Boden mangels Wind nicht ausgetauscht wird, können diese Prozesse die Luft sogar weiter auskühlen und anfeuchten, im Extremfall bildet sich Nebel – womit wir wieder bei Punkt 1 wären.
  4. Ende Februar / Anfang März ist die Energiebilanz in unseren Breiten immer noch negativ. Nachts wird mehr Energie ins All abgestrahlt, als tagsüber von der Sonne aufgenommen wird, insbesondere in klaren Nächten. Die bodennahe Kaltluftproduktion findet daher immer noch statt, besonders ausgeprägt in Alpennähe, wo zusätzlich Kaltluft aus den höheren Tälern zuströmen kann.

Die heutigen, weit entwickelten Wettermodelle berücksichtigen all diese Faktoren zwar. Probleme gibt es aber offenbar in der Auflösung: Die Topografie zwischen Jura und Alpen, aber auch im Alpenvorland Bayerns und Österreichs wird von den Globalmodellen, welche für die Mittelfristprognose (3-10 Tage) herangezogen werden, unterschätzt. Viele Modelle rechnen den Bodenwind häufig zu stark, womit ein Ausräumen der bodennahen Kaltluft simuliert wird. In der Tat können wir beobachten, dass es an Tagen mit Hochdruck oder bei Tiefrandlagen im Mittelland nahezu windstill ist. Nebel löst sich nur verzögert auf oder es bleibt eine feuchte Dunstschicht zurück, die durch Schmelz- und Verdunstungsprozesse weiter angereichert wird. Die Temperaturen bleiben weit unter den Erwartungen, was meist erst in der Kurzfrist von den höher auflösenden Modellen erkannt wird.

Dieses Phänomen ist alle Jahre wieder zu beobachten, daher wäre es wichtig, wenn die Wettermodelle gerade in diese Richtung verbessert würden. Bis dahin dürfen Meteorologen nicht der Modellgläubigkeit verfallen und die prognostizierten Werte eins zu eins an die Kunden weitergeben, ansonsten wiederholte Enttäuschungen vorprogrammiert sind und die Glaubwürdigkeit leidet.

Wintertraum nach Schneefall und Verreifung, 10.2.2013

Märchenhafte Traumlandschaft in der Nähe des Albishorns, aufgenommen 10.2.2013 ca. 12 Uhr

Der Sonntag, 10. Feb. 2013 bleibt wohl vielen als Prachtstag in Erinnerung. Nach wiederholten Schneefällen und kalter Nacht schien die Sonne ungehindert vom stahlblauen Himmel und lockte die Ausflügler und Skifahrer in Scharen in die Berge. Auf den Hügelkuppen, auf ca. 900m Höhe, waren zudem die Bäume so dicht in Schnee verpackt, dass die Szenerie in den Wäldern zwangsläufig an eine Märchenlandschaft erinnerte. Auf dem Albishorn bei Hausen zum Beispiel war die Stimmung in den Wäldern, bei wechselndem Sonnenlicht traumhaft und eigentlich kaum in Worten zu beschreiben.

Einmalig war vor allem die Art und Weise, wie der gefallene Schnee an den Ästen klebte. Diese waren zum Teil vollständig von Schnee umschlossen, zum Teil blieb ein Stück Astkante gerade noch sichtbar. Der sichtbare Teil war aber keineswegs immer auf der unteren Seite, wie man es bei Schneefall ohne Windeinfluss erwarten würde. Sehr oft war der sichtbare Teil auf der Seite, was auf erhebliche Windeffekte, aber auch auf gute Haftung der eingefangenen Schneeflocken hindeutet. Zudem waren immer wieder gezackte Ränder sichtbar, welche auf Verreifungseffekte hindeuten, siehe zum Beispiel auf dem zweiten Foto, unterhalb des Textes.

Aber warum Verreifung nach den Schneefällen am Vortag? Eine klare Antwort liefert der Zeitrafferfilm der eigenen Webcam in Sellenbüren/Stallikon, welche gegen Süden gerichtet ist. Die Albiskette ist links im Bild sichtbar. Der Zeitraffer (Link am Schluss des Artikels) deckt die Morgenstunden des 10.2. ab, etwa von morgens 08 bis 13 Uhr. Klar erkennbar sind Hochnebelfetzen, welche mit einer Bisenströmung von Osten her an der Albiskette gestaut werden. Diese Hochnebelfetzen dürften aus unterkühlten Wolkentröpfchen bestehen, welche bei Kontakt an festen Gegenstanden sofort anfrieren und als Eisteilchen hängen bleiben. Das ist genau der klassische Verreifungsprozess, welcher definitionsgemäss zu Rauhreif führt. Der Rauhreif ist haftungsfähiger als frischer Schnee und kann so besser an den Ästen kleben, auch auf der Seite und unten. Der Rauhreif tritt oft bei Nebel- oder Hochnebellagen im Hochwinter auf und kann auch da die Landschaft verzaubern. Nach Schneefällen fällt der Rauhreif weniger auf, kann aber offenbar ebenso als Stilmittel zur Verschönerung von Schneelandschaften seine Wirkung entfalten.

Zeitrafferfilm Bisen-Hochnebelfetzen
Weitere Bilder im Sturmforum

Mit Schnee und Rauhreif eingepackter Ast, im Wald in der Nähe des Albishorns, aufgenommen am 10.2.2013, ca. 12 Uhr

Markanter Glatteisregen in der Nordschweiz

Screenshot vom Donnerradar/Winterradar am 19.01.2013 23:20 MEZ

Screenshot vom Donnerradar/Winterradar am 19.01.2013 23:20 MEZ

Am Samstagabend erreichte die markante Warmfront eines aus Südwesten heraufziehenden Tiefs die Schweiz. Gleichzeitig setzte in den Alpen ein Föhnsturm ein, die höchsten Windspitzen bis Mitternacht erreichten 113 km/h in Erstfeld und 108 km/h in Wasserauen. Spektakulär war der Temperaturanstieg in mittleren Höhen, während sich die Kaltluft am Boden im Mittelland und in der Nordschweiz sehr hartnäckig hielt. Das markanteste Eisregen-Ereignis der vergangenen Jahre war die Folge.

Im Titelbild haben wir die Luftschichtung kurz vor Mitternacht anhand der Messwerte und des Temperaturprofils von meteoradar verdeutlicht. In solchen Fällen wird der Nutzen des kostenpflichtigen Donner- bzw. Winterradars deutlich. Denn zusätzlich zur Übersichtskarte bietet das Zoom in die einzelnen Regionen das Profil und somit die Erklärung für das Phänomen. Anhand der 5-minütlich aktualiserten Werte kann man sich mit einigen Grundkenntnissen eine Vorstellung für die zeitnahe Entwicklung machen.

Das Temperaturprofil ist allerdings immer so gut wie das Messnetz, das zur Verfügung steht. Zwar wird der Bereich der positiven Temperaturen zwischen ca. 1300 und 2200 m deutlich, die Spitze in etwa 1200 m Höhe fehlt allerdings. Eine zusätzliche Wetterstation z.B. auf dem Weissenstein hätte darüber in diesem speziellen Fall nämlich Aufschluss gegeben. So behelfen wir uns mit einer Modellkarte des GFS:

Modellkarte GFS, 850-hPa-Temperatur für 20.01.20130 00:00 UTC (Quelle: www.wetter3.de)

Modellkarte GFS, 850-hPa-Temperatur für 20.01.20130 00:00 UTC (Quelle: www.wetter3.de)

Im 850 hPa-Druckniveau wird das Temperaturmaximum von 4 bis 5 Grad ersichtlich. Aufgrund des nahen Tiefdruckgebietes befindet sich dieses Druckniveau für einmal nicht in den gewohnten 1400 bis 1500 m Höhe, sondern lediglich auf 1240 m, ablesbar an den schwarzen Linien mit den dreistelligen Zahlen (124 Dekameter = 1240 m).

2H5M Prognosen

Beispiele für Lokalprognosen bei meteoradar.
Oben: alte Version, seit 2001 online
Unten: aktuelle Version „wiewirds“

Zum Verständnis: bei 2H5M Prognosen handelt es sich um Wetterprognosen für die nächsten 2 Stunden (2H), welche alle 5 Minuten (5M) aktualisiert werden. Diese Art von Prognosen im „Nowcasting“ Bereich sind unabdingbar für eine rasche und präzise Vorschau der lokalen Witterung in den kommenden Stunden.

Lokalprognosen sind in Mode gekommen. Jede Wetterseite, welche etwas auf sich hält, bietet solche auf mehrere Tage hinaus an. Je länger der Vorhersagezeitraum, umso besser. Spitzenreiter bei Schweizer Webseiten dürfte meteoblue.ch sein. Dort findet man fürs kleinste Kaff Lokalprognosen über die kommenden 14 Tage. Nebst der erwarteten Witterung werden auch Balkendiagramme angezeigt, welche die erwartete Variabilität der Temperatur und des Niederschlages wiedergeben. Als seriöse Grundlage für mehrtätige Lokalprognosen kommen in erster Linie die Resultate von hochaufgelösten numerischen Wettermodellen in Frage, welche mindestens auch die lokalen Gegebenheiten, z.B. die Standorthöhe und das Relief, berücksichtigen. Die Aussagen dieser Art von Lokalprognosen bleiben summarisch. Zeitangaben präziser als ein Tag sind kaum zu machen, und die Prognosen für benachbarte Orte auf gleicher Höhe dürften sich kaum gross unterscheiden. Und was über 10 Tage hinausgeht, dürfte mit einer viel einfacheren Klimastatistik wohl fast ebenso gut zu machen sein.

Tja, und wie sieht das am anderen Ende der Prognoseskala aus, im Bereich von 0-2 Stunden? Genau da, im Nowcasting Bereich, sind Standortunterschiede entscheidend, selbstverständlich auch Zeitangaben im Minutenbereich. So zum Beispiel beim Aufzug eines Sommergewitters, oder bei Schneeschauern im Winter, bei Nebel oder Glatteisgefahr. All die hochaufgelösten numerischen Wettermodelle kann man für 2-stündige Lokalprognosen getrost in den Kübel werfen, ganz einfach deshalb, weil die Rechenzeit dieser Modelle in der Regel mehrere Stunden beträgt. Selbstverständlich gibt es Alternativen, und die Forschung beschäftigt sich intensiv mit verschiedenen Techniken, bei welchen zunehmend auch spezielle numerische Modelle zum Zug kommen. Hilfreich ist selbstverständlich auch der Fortschritt in der Computer-Technik, welcher dazu beiträgt, dass die Rechenzeiten laufend kürzer werden.

Wir sind stolz darauf, dass meteoradar.ch als einziger Schweizer Wetterdienst über Jahre hinweg, seit 1999, eine Lokalprognose auf der Grundlage des 2H5M-Systems anbieten konnte (siehe Grafik oben rechts). Die Ausgangsdaten waren und sind Wetterradarbilder, Blitzdaten und Bodenmessdaten, welche mit einem superschnellen Rechenmodell innert Sekunden in die Vorhersagen umgesetzt werden. Diese Art von Prognosen sind naturgemäss nur für wenige, dafür aber entscheidende Wetterelemente machbar: Regen, Hagel, Überflutungsgefahr, Schneefall, vereisender Regen und Blitzschlaggefahr. Genau gleich wie beim 14-tägigen Vorhersagemodell von meteoblue berechnen wir mit einem optimierten Wahrscheinlichkeitsmodell die lokalen Risikofaktoren der erwähnten Wetterelemente. Auf Grundlage dieser Risikowerde vermitteln wir auch Warnungen, welche auf vollautomatischer Basis erstellt werden und für die unterschiedlichsten Anwender angeboten werden.

Es freut uns, dass wir, rechtzeitig auf die Festtage und den Jahreswechel, eine neue, benutzerfreundliche Version unserer Lokalprognose „wiewirds“ anbieten können. Diese ist auf der Webseite wiewirds.ch ab sofort öffentlich und kostenlos abrufbar. Mehr dazu in Kürze in einem weiteren Blogbeitrag.

 

Warmfront hebelt Berechnung der Schneefallgrenze aus

Ausschnitt Winterradar 03.12.2012 15:35 MEZ

Ausschnitt Winterradar 03.12.2012 15:35 MEZ

Ein aktuelles Beispiel zeigt die Grenzen der Technik auf: Normalerweise lässt sich die Schneefallgrenze relativ einfach anhand von Lufttemperatur und Taupunkt der Messwerte in verschiedenen Höhen berechnen. Das Donnerradar bzw. Winterradar wendet diese Methode an, die in der Regel den Übergangsbereich von fester zu flüssiger Form des Niederschlags verlässlich anzeigt. Doch in speziellen Fällen wie dem vorliegenden ist dieses System überfordert. Weshalb?

Der Kartenausschnitt des Winterradars (anklicken für Vollbild) zeigt auf den ersten Blick undefinierbaren Aggregatszustand des Niederschlags in der Westschweiz, und dies in allen Höhenlagen. Einzig im Hochgebirge oberhalb von 2000 m wird noch reiner Schnee berechnet. Eine halbe Stunde vor diesem Ausschnitt wurde noch sämtlicher Niederschlag bis in die Niederungen als Schnee angezeigt. Was ist geschehen?

Mit dem Aufzug einer Warmfront aus Westen hat sich zunächst milde Luft in höheren Lagen durchgesetzt. Die Temperatur stieg auf dem Moléson (1974 m) innerhalb von 20 Minuten von -2.1 auf +1.3 Grad. In tieferen Lagen wurden hingegen immer noch Minustemperaturen gemessen, in Lausanne beträgt die Lufttemperatur zur selben Zeit genau 0.0 Grad. Das Höhenprofil der Temperaturkurve zeigt daher einen deutlichen Knick, an dem die Inversion (Temperaturzunahme in der Höhe) zu erkennen ist. Die automatische Berechnung der Schneefallgrenze mit einer Spannweite vom Boden bis auf 2000 m Höhe ist daher nur eine logische Folge.

10 Minuten später weist die Station Moléson wieder eine negative Lufttemperatur auf, hingegen melden nun Flachlandstationen erstmals positive Werte. Die Folge: Die Schneefallgrenze wird in einem Bereich zwischen 200 und 400 m berechnet, und schon schlägt das System aufgrund von negativen Bodentemperaturen Glatteis-Alarm:

Ausschnitt Winterradar 03.12.2012 15:45 MEZ

Ausschnitt Winterradar 03.12.2012 15:45 MEZ

Da im Kampf der Warmluft gegen den vorhandenen Kaltluftkörper die Werte in den verschiedenen Lagen alle 10 Minuten vom negativen in den positiven Bereich und wieder zurück wechseln können, spielt die Anzeige scheinbar verrückt. Hier werden ganz klar die Grenzen der Technik aufgezeigt. Der hier vorhandene Fall ist zum Glück einerseits ein extremer, und zudem auch ein eher seltener. Bei solchen Verhältnissen ist jedoch klar, dass zum Beispiel im Strassenverkehr grösste Vorsicht geboten ist.

Nachtrag: Am Abend zeigt sich nun deutlicher, dass die Station Moléson offenbar ein Messproblem hat. Mit Ausschlägen bis +5.9 Grad (Stand 21:10 MEZ) liegt sie nun jenseits jeglicher Glaubwürdigkeit, welche die Modellkarten erwarten lassen. Realistisch ist eine Nullgradgrenze bei etwa 1600 m, welche auch von der Station Chasseral bestätigt wird. Lokale Abweichungen sind immer möglich, aber niemals im Ausmass wie derzeit von der Station Moléson gemeldet. Dass solche Fehlmessungen das System von Donnerradar / Winterradar durcheinander bringen, liegt auf der Hand. Doch auch mit korrekten Messungen sind die Verhältnisse heute extrem, mit einer Isothermie (Bereich ungefähr gleicher Temperatur) vom Boden bis in 1600 m Höhe.

 

Rekord-Temperatursturz in den Alpen

Kam noch am 24. Oktober ins Schwitzen: Langgletscher im Lötschental

Kam noch am 24. Oktober ins Schwitzen: Langgletscher im Lötschental

Schneefall im Oktober bis in die Niederungen kommt alle paar Jahre vor, letztmals in den Jahren 2008 und 2003. Beim aktuellen Ereignis ist allerdings der dafür verantwortliche Luftmassenwechsel rekordverdächtig, denn noch vor Wochenfrist wurden in höheren Lagen und in Föhngebieten sommerliche Temperaturen gemessen.

Die meisten Einwohner der Schweiz haben es wahrscheinlich gar nicht so extrem empfunden, denn in den Niederungen der Alpennordseite dominierte bereits während der gesamten letzten Woche Nebel oder Hochnebel mit Tageshöchstwerten um 10 Grad, hier beträgt der Temperaturrückgang innert Wochenfrist somit etwa 8 bis 12 Grad. Das ist zwar durchaus spürbar, aber nichts Aussergewöhnliches. Um den wahren Temperatursturz zu messen, muss man sich in der freien Atmosphäre umsehen, wo der Unterschied zwischen der subtropischen Luftmasse vom letzten Wochenende und der aktuellen Luftmasse polaren Ursprungs am deutlichsten messbar war. Meteorologische Messstationen auf den Bergen oberhalb von etwa 1500 m sind einerseits unbeeinflusst von Kaltluftseen, welche sich in den Niederungen im Winterhalbjahr sammeln und häufig eine Nebelschicht ausbilden. Andererseits sind Bergstationen auch weitgehend frei von starken Schwankungen zwischen Tag und Nacht, wie sie vor allem in engen Alpentälern sehr ausgeprägt auftreten können.

Sehr deutlich ist der Temperaturunterschied in den Föhntälern ausgefallen: Als extremes Beispiel sei das liechtensteinische Vaduz genannt, wo am 19. Oktober 2012 noch 29.0 Grad gemessen wurden, am 28. Oktober sind es gerade noch knapp 3 Grad. Diese Föhnstriche gelten als Ausnahme der Niederungen, aber sie sind ein Hinweis darauf, dass in höheren Lagen (wo die Föhnluft ursprünglich her kam) ähnliche Verhältnisse herrschen mussten. Ich habe die Bergstationen aus der Schweiz mit den extremsten Temperaturrückgängen innerhalb der letzten acht Tage herausgesucht (Zahlenfolge: 1. Temperaturdifferenz; 2. Maximum (mit Wochentag); 3. Minimum in der Nacht von Samstag auf Sonntag 27./28.10.2012):

Moléson (1972 m) 31,2 / 19,9 (So) / -11,3
Pilatus (2106 m) 29,6 / 17,6 (So) / -12,0
La Dôle (1676 m) 28,7 / 19,4 (So) / -9,3
Chasseral (1599 m) 28,5 / 19,4 (So) / -9,1
Säntis (2490 m) 28,1 / 13,4 (So) / -14,7
Weissfluhjoch (2690 m) 27,4 / 12,6 (Mo) / -14,8
Napf (1408 m) 26,2 / 18,5 (So) / -7,7

Interessant wären hier auch die Zahlen vom Jungfraujoch gewesen, leider fiel ausgerechnet in der Nacht auf Sonntag die Temperaturmessung aus. Vom Mittwoch, 24. Oktober bis zum Ausfall fiel hier die Temperatur von +5.1 auf -21.2 Grad. Man darf davon ausgehen, dass es bis Sonntag früh noch etwas kälter wurde.

Auffallend ist der Umstand, dass der extremste Temperatursturz in einer Höhe von rund 2000 m stattgefunden hat, weiter oben wie auch weiter unten waren die Extremwerte etwas geringer. Aus den Südalpen befinden sich keine Stationen unter den Spitzenreitern, weil hier die Kaltluft aus Norden weniger gut vordringen konnte – das Tief über Norditalien steuert hier in der Höhe nach wie vor etwas mildere Luft herbei.

Man muss in den Klimatabellen sehr weit zurück blättern, um einen ähnlichen Temperatursturz in weniger als Wochenfrist zu finden: Ähnlich extrem war der Kaltlufteinbruch von Ende Januar bis Anfang Februar 1956 mit durchschnittlich 25 Grad Temperaturdifferenz, der sich allerdings nicht nur in höheren Lagen, sondern beispielsweise auch in Zürich und Basel bemerkbar machte.

Wetterradar, Tröpfchengrösse und orographischer Niederschlag

Aufnahme von fallenden Regentropfen, mit eingeblendetem Massstab. Verschlusszeit: 1/200s. Foto: Willi Schmid

Die starken Niederschläge gestern und vorgestern haben vielerorts zu lokal begrenzten Überflutungen geführt. Bei Ereignissen dieser Art stellt sich immer wieder die Frage nach der Genauigkeit der Messungen des Wetterradars. Die Vergleiche der Radarmessungen mit den uns zur Verfügung stehenden Bodenstationen stehen noch aus. Interessant ist aber die Feststellung, dass der Regenmesser in Sellenbüren während der Dauer des Ereignisses (2 Tage) praktisch das Doppelte, zeitweise sogar das Dreifache der Regenmenge gemessen hat, welche der Radar Albis über dem gleichen Standort „gesehen“ hat.

Die beiden Grafiken am Schluss dieses Artikels zeigen klar den Unterschied von einem Faktor 2 am 9.10., und sogar von einem Faktor 2.5 am 10.10.2012. Die rote Kurve ist jeweils die Messung des Regenmessers, und die grüne Kurve diejenige des Radars. Die blaue Kurve entspricht der grünen Kurve, gestreckt um einen Faktor 2. Wir vermuten, dass am Standort des Regenmessers, am Fuss des Uetlibergs, eine starke orographische Komponente die Niederschlagsintensität vergrössert hat. Der Hügelzug der Albis-Kette hat die darüberfliessende Luftmasse zum Aufsteigen gezwungen. Dadurch bildete sich eine zähe dicke Nebelschicht, welche als Quelle für zusätzliches Regenwasser wirken konnte. Im Vordergrund steht dabei der Seeder-Feeder Effekt, welcher von Bergeron in den 60er Jahren erstmals beschrieben wurde.

Auch wenn orographiche Prozesse wirksam waren, erklärt dies die beobachtete Diskrepanz zwischen Regenmesser und Radar noch nicht. Wir kennen die genaue Ursache nicht, vermuten aber folgende mögliche Erklärungen:
– Die Verstärkung des Niederschlags in der tiefen Nebelschicht wird vom Radar nicht gesehen. In Bodennähe stören Bodensignale die Radarmessung zu stark und werden deshalb weggefiltert.
– Der Niederschlag ist besonders kleintropfig, da auch Koaleszenzprozesse wirksam sein könnten, durch welche kleine Regentröpfchen entstehen („Nieselregen“). Kleine Tröpfchen werden vom Radar schlecht gesehen, können aber substanziell zur gesamten Regenmenge beitragen.
– Die Korrekturalgorithmen der MeteoSchweiz sind nicht optimal auf diese Art von orographischen Niederschlägen eingestellt.

Um die zweite Erklärung (kleintropfiger Regen) zu erhärten oder auszuschliessen, wäre eine Angabe über die mittlere Tröpfchengrösse resp. die mittlere Fallgeschwindigkeit der Tröpfchen von Interesse. In ruhender Luft, z.B. knapp über Boden, ist die Relation zwischen Tropfengrösse und Fallgeschwindigkeit gut bekannt. Kleine Tröpfchen fallen langsamer als grosse. Es gibt zwar jede Menge von sog. „Distrometern“ (mechanische und optische Geräte), deren Zweck es ist, die Grösse von Regentröpfchen indirekt aus der Fallgeschwindigkeit zu messen. Solche Messungen werden meines Wissens bei Wetterdiensten kaum gemacht und sind Forschungsaktivitäten vorbehalten. Als „Notlösung“ haben wir festgestellt, dass jede bessere Kamera mit einem anständigen Zoomobjektiv in der Lage ist, fallende Regentröpfchen zu fotographieren und dabei die Fallgeschwindigkeit zu extrahieren. Wählt man eine grosse Zoomstufe und eine grosse Blende, erreicht man eine geringe Schärfentiefe und kann so die Distanz der scharf abgebildeten Tröpfchen zur Kamera +- konstant halten. Eine Aufnahme zu Beginn dieses Blogtextes zeigt fallende Tröpfchen bei einer Aufnahmezeit von 1/200 Sekunden, mit eingeblendetem Massstab. Die Umrechnung der Spurlänge in Fallgeschwindikeit ist eine einfache Sache, setzt aber voraus, dass die Verschlusszeit der Kamera exakt ist.

Wir haben so, bei einer Regenrate von ca. 3.6 mm/h, die Spurlängen von 80 Tröpfchen ausgewertet und dabei eine mittlere Fallgeschwindigkeit von 3.6 m/s festgestellt. Die Schwankungsbreite ist gross und variiert zwischen 0.6 und 7.4 m/s. Was diese Werte bedeuten, ist eine offene Frage, darauf soll in einem späteren Beitrag eingegangen werden. Wir werden das Experiment auf jeden Fall wiederholen, und so mit der Zeit statistisch fundierte Erkenntnisse gewinnen können. Sollte sich ein Leser angesprochen fühlen, das Experiment zu versuchen, nur zu. Aufgrund unserer ersten Erfahrung ist dies nicht allzu schwierig.

Regenakkumulation am 9.10.2012, Details siehe Text. Quelle: meteoradar

Regenakkumulation am 10.10.2012. Details siehe Text. Quelle: meteoradar

Neuer Nebelmelder von meteoradar

Nebel bei der Talstation der Rinderbergbahn (Zweisimmen). Quelle: www.gstaad.ch

Ab sofort ist der neue Nebelmelder von meteoradar online! Als Datengrundlage dienen fast 300 Wetter-Webcambilder, welche auf camwetter.ch angezeigt werden. Die Bilder werden im 5-Minuten Takt analysiert, das Auftreten von Nebel wird dann tagsüber in den Zoom-Karten mit speziellen Nebelsymbolen angezeigt.

Zusätzlich wurde der Nebelmelder in folgende Produkte integriert:

– Anzeige als Nebelsymbol im bestehenden Produkt „Schnee & Eis“, welches neu in „Schnee-Eis-Nebel“ umbenannt wurde. Mit der Anzeige des Produktes stehen auch Direktlinks zu den Zoom-Karten bei camwetter.ch und zu den Temperatur-Höhenprofilen beim Donnerradar zur Verfügung. Beispiel siehe am Schluss des Artikels.

– Anzeige in den Temperatur-Höhenprofilen des Donnerradars/Winterradars, zur schnellen Erkennung der Höhenlage, insbesondere auch der Nebelobergrenze von Nebel- und Wolkenschichten. Beispiel siehe am Schluss des Artikels.

Wir sind überzeugt, dass diese Ergänzungen einen echten Mehrwert für die beiden bestehenden Produkte bieten, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Selbstverständlich kann die Nebelanzeige gelegentlich fehlerhaft sein. Da es sich um einen vollautomatischen Algorithmus handelt, können wir keine Haftung für die Korrektheit der angezeigten Information übernehmen. Wir werden in den kommenden Wochen Erfahrung sammeln und diese nutzen, um den Nebelmelder weiter zu verbessern.

Nebelanzeige im Temperatur-Höhenprofil, in einem Beispiel für die Region Voralpen-West. Quelle: meteoradar

Produkt Schnee-Eis-Nebel, Beispiel. Quelle: meteoradar

Verbesserte Messqualität des Albis-Radars

Die über 8 Bodenstationen gemittelten Tagessummen des Niederschlages, im Vergleich mit dem Albis Radar.

Nach dem Freischalten des neuen Albis-Radars ca. Mitte Juni 2012 wurde rasch klar, dass die vom neuen Radar angezeigte Regenintensität die effektiv am Boden registrierte Regenintensität markant unterschätzte. Dies wurde von diversen Anwendern bemängelt, unter anderem gab der Fehler Anlass zu einem kritischen Eintrag in diesem Wetterblog:
http://www.meteoradar.ch/wetterblog/2012/07/04/zeigt-der-neue-albis-radar-zu-wenig-niederschlag-an“
Die MeteoSchweiz reagierte am 18. Juli mit einer kurzen Mitteilung, in welcher über ein erstes „Tuning“ am Radar informiert wurde. Es wurde bei den nachfolgenden Niederschlägen rasch klar, dass der Fehler in der Tat auf ein unauffälliges Mass reduziert worden ist. Das Ende des meteorologischen Sommers 2012 (dieser dauert definitionsgemäss bis Ende August) nehmen wir zum Anlass für einen weiteren statistisch robusten Vergleich der Radarmessdaten mit den Daten von 8 Bodenstationen in der Umgebung des Albis-Radars. Die Auswertung belegt nun eine sehr gute Messqualität, was die Erfassung der Regenintensität durch den Albis-Radar angeht.

Die neue Auswertung folgt dem gleichen Schema, welches im oben zitierten Blog beschrieben wurde. Wir beschränken uns auf eine Auswhl von 10 Tagen (in der Periode 18.7. – 1.9.2012), an welchen flächige Niederschläge gegenüber lokal begrenzten Gewitterzellen dominieren. So können wir grobe Fehler bei der Zuordnung der Radarmessdaten zu den Werten der Bodenstationen vermeiden. Diese Fehler entstehen z.B. durch Windtransporte des Niederschlages, welche sich bei grossen kleinräumigen Variationen der Niederschlagsstärke besonders bemerkbar machen.

Die beigefügte Grafik zeigt die Resultate der Auswertung. Einige Auswertedaten sind in die Grafik eingefügt. Der Albis-Radar unterschätzt nun den effektiv gefallenen Niederschlag noch um etwa 15 Prozent. Die Verbesserung gegenüber der ursprünglichen Abweichung von mehr als 50 Prozent ist augenfällig. Der verbleibende Fehler ist im Rahmen des bei den anderen Radars festgestellten Fehlers (siehe den zitierten Blogeintrag). Es wäre vermessern, eine noch höhere Präzision zu fordern. Wir sind gespannt, wie stabil dieses Resultat in der Zukunft bleibt.

Die berechnete Korrelation zwischen den Radar- und Bodenwerten von 0.98 kann als geradezu hervorragend bezeichnet werden (der Idealwert wäre 1.0). Es ist anzumerken, dass die Korrelation auf einen Mittelwert der 8 Bodenstationen Bezug nimmt. Ein Blick auf die Daten der einzelnen Stationen zeigt naturgemäss grössere Schwankungen. Wir werden auf diese Schwankungen in einem weiteren Blog eingehen.

Wir sind sehr froh, dass die MeteoSchweiz den offensichtlichen Fehler des Albis-Radars rasch korrigiert hat. Nach wie vor unbefriedigend ist aus unserer Sicht die Radaranzeige im Bereich der Hagelstärke. Wir sind aber zuversichtlich, dass im Hinblick auf die nächste Sommersaison auch in diesem Bereich eine Verbesserung erzielt werden kann.

Wochenvorschau Gewitter 24.-30.08.2012

Nächtliches Gewitter über Bern

Nächtliches Gewitter über Bern

Der Hochsommer wird allmählich altersmilde, mit jeder Woche nimmt nun die Wahrscheinlichkeit für starke Gewitter ab. Im Moment sind jedoch subtropische Luftmassen im Spiel, welche für die Jahreszeit noch aussergewöhnlich kräftige Gewittersysteme produzieren können. Am Wochenende wird diese Luftmasse gegen frische Atlantikluft ausgetauscht und die Lage beruhigt sich deutlich. Mitte nächster Woche kann aber noch mal ein Schub Subtropenluft bis nach Mitteleuropa vordringen, eine Kaltfront dürfte anschliessend den Hochsommer definitiv beenden. Dies ist somit die letzte planmässige Gewittervorschau der Saison. Doch selbstverständlich bleiben Sie mit unserem Wetterblog weiterhin auf dem Laufenden, wenn interessante Entwicklungen anstehen.

Am Freitag verbleibt die Schweiz nach wie vor in der seit einer Woche bestehenden Südwestlage. In der subtropischen Luftströmung eingebettet erreichen uns immer wieder Gewitterstörungen, dazwischen zeigen sich längere sonnige Abschnitte. Der genaue zeitliche Ablauf sowie die Lokalisierung der Gewittersysteme lässt sich jeweils nur wenige Stunden im Voraus feststellen, doch zeichnet sich ab, dass tagsüber vor allem der Jura und die Nordwestschweiz von kräftigen Gewitterkomplexen mit Starkregen gestreift werden. In den Alpen herrscht schwacher Föhn, der allerdings die Bildung lokaler Gewitter in den Hochalpen und auf der Alpensüdseite nicht gänzlich unterdrücken kann. Es muss daher mit einzelnen gewittrigen Übergriffen aus Süd bis Südwest auf den Alpennordhang gerechnet werden.

In der Nacht auf Samstag nähert sich aus Nordwesten eine Kaltfront, die Schweiz verbleibt jedoch noch in der energiereichen Luft, während der südwestliche Höhenwind über dem Jura stark zunimmt. Heftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen können somit die ganze Nacht wiederholt über die Westschweiz, das westliche Mittelland und den Jura in die Nordschweiz ziehen. Noch ist unklar, ob die Front länger vom Föhn aufgehalten wird und bis weit in den Samstag hinein an Ort und Stelle schleift, oder ob sie bereits in der Nacht oder frühmorgens die Alpennordseite überquert. Spätestens im Lauf des Samstags legt sie sich jedoch an die Alpen und sorgt in der Folge auch dort für länger anhaltenden und gewittrigen Regen. Im Mittelland dürfte sich die Lage bereits am Samstagabend allmählich beruhigen.

Am Sonntag zieht die Kaltfront nach Osten ab und es stellt sich relativ freundliches, wenn auch im Vergleich zu den Vortagen deutlich kühleres Rückseitenwetter ein. Einzelne Schauer sind vor allem am Nachmittag zu erwarten, vielerorts bleibt es aber trocken.

Von Montag bis Mittwoch übernimmt wieder ein Hoch über Mitteleuropa die Regie. Es bleibt sonnig und trocken mit von Tag zu Tag steigenden Temperaturen. Am Mittwoch sind über den Bergen erste lokale Wärmegewitter möglich.

Zum aktuellen Zeitpunkt gehen die Modelle in ihrem zeitlichen Ablauf sowie der Entwicklung der Grosswetterlage für die zweite Wochenhälfte auseinander. Dass eine Kaltfront aus Westen den Hochsommer beenden wird, scheint gesichert. Allerdings ist noch nicht klar, ob dies bereits im Lauf des Donnerstags oder nach einem kräftigen Föhnschub erst am Freitag geschieht.